Carl Lutz war ein Schweizer Diplomat, der während des Zweiten Weltkriegs Tausende von Juden in Budapest vor der Deportation in deutsche Konzentrationslager rettete. Er wurde am 30. März 1895 in Walzenhausen, Schweiz, geboren und trat 1935 in den diplomatischen Dienst ein.
Lutz wurde 1942 in die Schweizer Botschaft in Budapest entsandt und übernahm 1944 die Rolle des Schweizer Vizekonsuls. In dieser Funktion nutzte er sein diplomatisches Privileg, um Schutzbriefe für ungarische Juden auszustellen und ihnen so Schutz vor der Deportation zu bieten.
Es wird geschätzt, dass Lutz durch seine Handlungen zwischen 62.000 und 70.000 Menschen gerettet hat. Zudem organisierte er Verstecke und sichere Häuser für Juden und beteiligte sich aktiv an Verhandlungen mit Nazibeamten, um die Zahl der Deportationen zu reduzieren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte Lutz seine Karriere im diplomatischen Dienst fort und wurde schließlich Schweizer Generalkonsul in Teheran. Er blieb bis zu seiner Pensionierung 1961 im Dienst.
Für seine Rettungsaktionen während des Krieges wurde Carl Lutz mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er das Ehrenbürgerrecht von Jerusalem, den Ehrendoktortitel der Universität Tel Aviv und wurde von Israel als "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.
Carl Lutz verstarb am 12. Februar 1975 in Bern, Schweiz. Sein mutiges Handeln und sein Einsatz für die Rettung von Tausenden von Menschenleben machen ihn zu einer herausragenden Figur der Holocaust-Ära.
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